Kunst
Oie Nextgen-Polklemme (o.) wirkt
nur auf den
__
ersten Blick
massiv. Tatsächlich folgt sie dem
massearmen Konzept des Herstel-
lers, da nur ein dünnes Metallprofil
im Innern die Signale leitet
Die leitenden Teile des Nextgen-Cinch-
ckers (u.) sind leicht, und um sie herum
Kunststoff
der
Buchsen:
Standard
klingt auch so und zieht ge-
gen Nextgen klar den Kürze-
ren.
Interessanter ist da schon der Vergleich
zwischen der Kupfer- und der Silber-Ver-
sion (WBT-02l0Ag, 2er-Set um 81 Euro).
Zusammenfassend lässt sich sagen: Mischen
ist schädlich. Bei Kupfer-Stecker auf Kupfer-
Buchse klang’s zwar nicht ganz so fein, fest
und konturiert wie im Zusammenhang mit
dem Reinsilbereingang, aber homogener
und
natürlicher. Denn
dem gemischten
Doppel rutschte die Energie in die oberen
Mitten, was eine
besonders präsente,
durchsichtige und crispe Wiedergabe er-
zeugte, Stimmen jedoch zu kehlig erschei-
nen ließ und der Musik insgesamt eine leicht
strenge,unnatürliche Note verlieh.
Seinen theoretischen Vorteil konnte das
Silber erst bei durchgängiger Anwendung
aufspielen. So traten noch mehr Details als
über das Kupferduo hervor, waren der Fluss
wie der Grad der Fi-
nessierung noch aus-
geprägter. Das deckt
sich insofern mit un-
seren Erfahrungen, als
dass w ir zur Masse der
gängigen
Cinch-Buchsen
eher die Kupfer-Nextgens bei
der Verkabelung empfehlen.
Sie passen im Sinne realistischer
Klangfarben besser zu ihnen. Silber
ist erst dann das Mittel der Wahl, wenn
man dieses Material „durchziehen“ kann.
W ir ließen die Silberader stehen und pro-
bierten die LS-Kontakte durch (WBT-0710
Cu/Ag, 4er-Set jeweils um 125/192 Euro).
Wieder keine Chance für den Standardan-
schluss: Enger, weniger inspiriert und flauer
als über die Nextgens kam die Musik. Am
unmittelbarsten,frischesten und gleichzeitig
weiträumigsten gelangte sie auch hier per
Silberpfad zu den Lautsprechern. Wechsel-
ten w ir auf die Kupferstücke, nahm auch
hier die Durchzeichnung etwas ab, waren
die Räume kompakter, und die oberen Fre-
quenzen gerieten nicht mehr ganz so strah-
lend. Inhomogenitäten blieben jedoch aus.
Trotzdem erwies sich im Zuge weiterer
Versuche, dass die Kupfer-Nextgens weni-
ger „anfällig“ für etwaige tonale Störungen
und deshalb unkritischer sind, weil der Her-
steller ja nicht wissen kann, welche LS-Kabel
der Kunde einsetzen wird.
M a t t h i a s B ö d e
Low mass goes on - neue Nextgen-Kontakte
WBT baut seine Nextgen-Linie aus.
Die neuen Gabelschuhe und Bana-
nas sollen vor allem Gewicht sparen
Z
ahlreiche Beobachtungen aus un-
serer Hörpraxis legen den Schluss
nahe, dass es bei Steckern wie Buchsen
nicht nur auf beste Materialien und festen
Kontaktdruck, sondern auch auf eine mög- '
liehst geringe Masse ankommt. Dass Spei-
chereffekte aufgrund massiven Materialein-
satzes den Klang fett und das Timing träge
machen, hätten die Essener vor Jahren wohl
noch ins Reich der Fabel verwiesen. Doch
wer intensiv vergleicht, kommt an dieser Ein-
sicht kaum vorbei. Mit seinen Nextgen-
%
Produkten hat WBT auf diese Erkennt-
'.
nis reagiert. Auch wenn, zumindest
*
t
hinsichtlich der Cinch-Stecker,
andere Ansätze, etwa zur Wir-
Den WBT-0681 gibt’s in Kupfer
oder Silber, das 4er-Set für
rund 69/147 Euro
Die neue Revol-
ver-Banane hat
wenig Metall und
viel Kunststoff
belstromvermei-
dung,
im
Vordergrund
standen, machte die Kon-
struktion
der
Polklemmen
jj((,
klar, dass der Hersteller vor
allem die Masse reduzieren
will - und das wohl nicht nur aufgrund ge-
stiegener Rohstoffpreise. Nun folgen auch
der Kabelschuh (u.) sowie der spreizbare
Bananenstecker, die beide über doppelte
Schraubanschlüsse für Kabel mit gecrimp-
ter Aderendhülse verfügen, der Philosophie
der Massearmut. Wo früher Metall martiali-
sche Stabilität versprach, wird nun leichter
Kunststoff eingesetzt. Der Gabelschuh ist
schon in Nextgen-Ausführung verfügbar, die
Banane wird in Kürze eingeführt. Wetten,
dass auch sie klangliche Vorteile gegenüber
ihren schweren Brüdern erzielen!
M u sik
„die Wurzel aller
übrigen Künste"
Heinrich von
Kleist
(1777 -
1 8 1 1
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